Schützenbruderschaft St. Cyriakus Bruchhausen

 

Vereinsfahnen


Geschichte der Vereinsfahnen:

Wie bereits in der Chronik erwähnt, hatte der Krieger- und Schützenverein bis in das Jahr 1883 noch keine eigene Vereinsfahne. Aus diesem Grunde wurde im Jahre 1883 die erste Vereinsfahne angeschafft. Diese erste Vereinsfahne wurde bis 1927 genutzt.
Im Jahre 1913 trennten sich der Krieger und Schützenverein. Aus diesem Grunde erwarb der Kriegerverein eine eigene Kriegerfahne. Diese Kriegerfahne hat den 1. und 2. Weltkrieg überstanden und wird seitdem als zweite Schützenfahne bei den Festzügen getragen.
Da der Zustand der Schützenfahne aus dem Jahr 1883 sehr schlecht war, wurde im Jahre 1927 eine neue Vereinsfahne erworben, welche bis 1952 genutzt wurde. Während der letzten Kriegtage und in der Nachkriegszeit nach den zwei Weltkriegen wurden alle Fahnen in einem Versteck aufbewahrt um eine Schändung bzw. Diebstahl der Fahnen durch die Alliierten zu vermeiden. Im Jahre 1952 wurde erneut eine neue Schützenfahne angeschafft, welche bis 1972 genutzt wurde. Diese Fahne wurde im Jahr 2006 durch eine Fahnenfabrik in Bonn restauriert und wird seit dem von der Alterskompanie bei dem Sonntäglichen Schützenfestzug getragen. Die im Jahr 1972 angeschaffte Schützenfahne wird bis heute als erste Schützenfahne in den Festzügen getragen.


Symbolik der Vereinsfahnen:


Kriegerfahne:

Die Kriegerfahne aus dem Jahr 1914 trägt als Symbol den hl. Michael. Dieser ist mit einem Schild und Schwert gegen den Kampf mit dem Teufel ausgerüstet. Der Erzengel Michael wird als Patron der Soldaten und Krieger verehrt, weswegen er als Symbol für diese Fahne ausgewählt wurde.
Die Kriegerfahne wird auch heute noch bei der Beerdigung von Schützenbrüdern getragen.



  

Fahne der Alterskompanie:

Die Fahne der Alterskompanie ist der alten Traditionsfahne von 1883 nachempfunden. Auf der einen Seite ist der sitzenden Patron "St. Cyriakus" mit einem Palmblatt zu sehen. Die rückwertige Seite besitzt ein Schaubild der Bruchhauser Steine.



  

Schützenfahne:

Auf der Schützenfahne von 1972 ist der auf dem Drachen stehende Patron " St. Cyriakus" zu sehen. Auch auf dieser Fahne hält er die Palme des Marthyriums und das Evangelium in der Hand. Die Symbolik des Evangelienbuchs dient um Christus, den gekreuzigten und auferstandenen, zu künden.




Die Bruchhauser Dorffahne:

Im Jahre 1996 wurden erste Überlegungen bezüglich einer eigenen Dorffahne angestellt. Mit Vertretern aus der weltlichen und kirchlichen Gemeinschaft wurde ein Gremium gebildet, das Entwürfe erarbeiten lassen sollte. Von Anfang an war man sich darin einig, dass die Motive nicht bildlich, sondern symbolhaft gestaltet werden sollten, da diese eher zur aktiven Auseinandersetzung auffordern.


Thomas Simon aus der "Werbstatt" in Siedlinghausen fertigte verschiedene Entwürfe nach folgenden Vorgaben an:

·         Bruchhauser Steine als besonderes Naturdenkmal

·         Steine und Wallanlagen als kulturhistorisches Denkmal von hohem Rang

·         St. Cyriakus als Kirchenpatron, Patron der Schützenbruderschaft und des                     Dorfes

·         Elemente aus dem Wappen der ältesten Familie des Schlosses

·         Bruchhausen, das Dorf der Nagelschmieden


Erklärung des Emblems:

Nachdem das o.g. Gremium sich für einen Entwurf entschieden hatte, wurde die Fahne Anfang 1997 in einer Bürgerversammlung den Bruchhauser Bürgern vorgestellt. Der Entwurf fand breite Zustimmung; inzwischen wurden fast 200 Fahnen bestellt und ausgeliefert. Zum Fronleichnamsfest 1997 hatten bereits viele Familien den Prozessionsweg mit der neuen Dorffahne geschmückt. Beim Jubiläum der Schützenbruderschaft waren die für den Dorfmittelpunkt bestimmten größeren Fahnen das erste Mal zu sehen.

Das Logo besteht aus zwei Linien, einer gleichmäßig verlaufenden oberen und einer schwungvollen unteren. Beide Linien harmonieren miteinander und ergeben ein Bildganzes.

Die obere Linie gibt die Silhouette des Istenberges wieder. Die vier "Erhebungen" symbolisieren die Bruchhauser Steine. Ihre Form erinnert an die Quadrate im Stadtwappen. So ist die Verbindung des Dorfes zur Stadt Olsberg dargestellt und angedeutet, welchen Ursprung wichtige Elemente des Stadtwappens haben.

Die "vier Steine" wirken wie die Zinnen einer Burg und weisen somit auf die Fliehburg mit den historischen Wallanlagen hin. Diese obere Linie ist in ihrer Gleichmäßigkeit eine statische Linie. Sie symbolisiert etwas Abgeschlossenes, Geschichte.

Die untere Linie ist schwungvoll und damit dynamisch. Sie ist die Linie der Gegenwart und verkörpert Leben. Diese Linie ähnelt dem Körper der Schlange und mündet in einen Fischkopf. Um das Auge herum ist der Schnabel eines Wanderfalken zu erkennen, eine besondere, seltene Vogelart der Region. Der Fischkopf erinnert an das erste Wappen des Schlosses.

Die schlangenartige Linie kann als Bauch eines Drachen gedeutet werden. Der Rücken dieses Drachen spiegelt sich in der oberen Linie wieder, sie gleicht einem dornenartigen Schuppenpanzer.

Der hl. Cyriakus wird oft mit einem Drachen dargestellt. Cyriakus wird als "Schrecken der bösen Geister" verehrt. Das Böse, auch Satan oder Teufel genannt, wird in der Bibel als Schlange dargestellt. So trägt die untere Linie für sich allein verstärkt in Verbindung mit der oberen Linie dem Anliegen als Kirchen- und Dorfpatron im hohem Masse Rechnung. Das Ganze wirkt außerdem wie ein Helm, eine Art Schutzhelm. Diese Deutung nimmt ebenfalls den Gedanken des Schutzpatrons auf.

Beide Linien verkörpern auch Dorfgemeinschaft: In jeder Gemeinde gibt es Menschen mit " Ecken und Kanten", ausgleichende und schwungvoll dynamische Menschen....

Das Kreuz auf dem Feldstein wurde als weiteres christliches Symbol bewusst in die Linie mit einbezogen. Die Erinnerung an die Zeit der Nagelschmieden in Bruchhausen wird wachgehalten durch die drei Nägel des Kreuzes. Die Nägel deuten auch auf die damals schwere, von zahlreichen Entbehrungen gekennzeichnete Zeit hin.

Als Farben wurde Weiss und Blau gewählt. Sie sind die ursprünglichen Farben der Schützenbruderschaft, des ältesten Dorfvereins. Gleichzeitig sind es die Farben des Sauerländer Schützenbundes, der seine Bestrebung unter die Prinzipien "Glaube, Sitte, Heimat" gestellt hat.

Eine schlichte historische Wappenform dient als Hintergrund. Sie, mit dem stilisierten Drachen, kann als Schutzschild angesehen werden. Diese alte Wappenform und das moderne Design weisen darauf hin.

Quelle: Wiegelmann G.(1997) St. Cyriakus Schuetzenbruderschaft Bruchhausen 1872 e.V. Seite 266-267